Donnerstag, 22. September 2011

Patrick Rothfuss: Der Name des Windes

Bereits in einem Monat soll der zweite Band, beziehungsweise der erste Teil des zweiten Bandes, der Königsmörder-Chronik auf Deutsch erscheinen. Dies habe ich mir zum Anlass genommen, noch einmal einen Blick auf das erste Buch der Trilogie zu werfen. Der Autor Patrick Rothfuss erzählt in „Der Name des Windes, die Königsmörder-Chronik, Erster Tag“ auf beeindruckende und eingängige Weise die Geschichte des berühmten Magiers Kvothe.

Der erste Tag der Königsmörder-Chronik

Alles scheint gemütlich zu sein im örtlichen Wirtshaus, wo „Der Name des Windes“ seinen Anfang nimmt. Doch bereits nach kurzem wird klar, dass in der beschaulichen Ortschaft nicht alles so ist, wie es eigentlich sein sollte. Ein Dorfbewohner stürmt ins Wirtshaus und berichtet von spinnenartigen Wesen, die ihn über ihn herfielen und nur wenig später trifft auch noch der Chronist ein, womit die Geschichte erst richtig beginnt.

Denn bei dem Gastwirt handelt es sich nicht um irgendwen, sondern um keinen geringeren als Kvothe, den berühmtesten Zauberer seiner Zeit. Doch lediglich sein nicht ganz menschlicher Schüler Bast kennt seine wahre Identität. Allerdings wird Kvothe schliesslich von dem Chronisten ebenfalls erkannt, woraufhin dieser ihn bittet seine Geschichte aufschreiben zu dürfen. Anfangs wenig begeistert willigt Kvothe schlussendlich doch ein, jedoch unter der Bedingung, dass alles exakt so niedergeschrieben wird, wie er es innerhalb der folgenden drei Tage berichten würde. „Der Name des Windes“ so dann auch die Erzählungen und Geschehnisse jenes ersten Tages, an dem sich Kvothe seiner Vergangenheit entsinnt.

Die Biographie des legendären Magiers Kvothe


Die Erzählungen des Magiers beginnen mit seiner Kindheit, die er als Angehöriger der fahrenden Spielleute Edema Ruh verbrachte. Unterwegs erhält er eine Weile unterricht in einfachen Zauber. Doch das friedliche Leben nimmt ein jähes Ende. Eines Tages muss der junge Kvothe die gesamte Ruh-Truppe ermordet auffinden. Unter den von den dämonenartigen Chandrian Abgeschlachteten befinden sich auch seine Eltern. Fortan ist Kvothe auf Stehlen und Betteln angewiesen um sich durchzuschlagen, bis er beschliesst sein Glück am Arkanum, der Universität der magischen Wissenschaft, zu versuchen. Trotz aller Probleme mit denen er sich herumschlagen muss, behält er eines immer im Auge; er trachtet danach den Namen des Windes zu erfahren und sich irgendwie an den Chandrian zu rächen.

Berührende Fantasy aus der Sicht Kvothes

Was bei „Der Name des Windes“ sofort auffällt, ist die beeindruckende Authentizität und Aussagekraft der Erzählung. Obwohl die Geschichte von Patrick Rothfuss sehr detailreich ausgearbeitet wurde, wirkt sie nie abgehoben oder gar langatmig. Selbst die geschilderte Magie erscheint durchwegs realistisch und nachvollziehbar.
Das Hauptaugenmerk von „Der Name des Windes“ liegt ganz klar auf Kvothe. Die Erzählungen seines Lebens erfolgen in der Ich-Form. Dadurch erhalten die Schilderungen seiner Gefühle, Gedanken und Ängste etwas sehr persönliches und berührendes. Das ganze Buch hindurch wird der Leser geradezu von der Geschichte gefesselt und man kann gar nicht anders als mit Kvothe mitzuleiden und zu hoffen.

Der zweite Band „Die Furcht des Weisen“

Lange Zeit blieb dem Leser verborgen, wie die „Königsmörder-Chroniken“ weitergehen. Lediglich ein Zusatzkapitel in einer Sonderausgabe ermöglichte einen kleinen Ausblick auf den zweiten Band. Dieser soll allerdings aufgrund seiner Länge in zwei Teilen, unter dem Titel „Die Furcht des Weisen“ bei Klett-Cotta erscheinen. Über den ersten Teil darf man sich bereits am 24. Oktober 2011 freuen. Wer den ganzen Band in einem Durchgang lesen möchte, muss sich bis zum 21. Februar 2012 gedulden. Vom dritten Band ist bisher lediglich der englische Arbeitstitel „The Doors of Stone“ an die Öffentlichkeit gedrungen. Sollten die weiteren Teile der Trilogie an Spannung und Tiefe mit dem ersten Band mithalten, darf sich aber jeder Liebhaber fantastischer Literatur bereits heute auf die Fortsetzungen freuen. Zumindest darf sich "Der Name des Windes" fortan als eines meiner persönlichen Lieblingsbücher rühmen!



Das Buch:
Patrick Rothfuss, Der Name des Windes, Die Königsmörder-Chronik, Erster Tag, Band 1 (Origial: The Name of the Wind), Hobbit Presse Klett-Cotta, 864 Seiten

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